Free Writing

Kennen Sie das auch? Sie müssen ganz dringend einen Text bearbeiten oder zu Ende bringen doch irgendwie schaffen Sie es nicht, überhaupt mit dem Schreiben zu beginnen? Plötzlich gibt es ganz viele Dinge, die unbedingt vorher noch erledigt werden müssen.

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Fotoquelle:pixabay. Die Angst vor dem leeren Blatt. https://www.schreibhaus.wordpress.com

Mit der folgenden Methode, können Sie sich in diesen Situationen helfen:

Wie heißt die Methode?

Die Methode heißt Free Writing. Free Writing ist eine kreative Schreibmethode, die auf Ken Macrorie in den 60ér Jahren des letzten Jahrhunderts zurück geht. Dabei geht es darum, den inneren Kritiker, den analysierenden und kritisierenden Teil in uns auszuschalten.

Wie  funktioniert es?

Zunächst einmal legen Sie bitte eine Zeit fest. Geeignet sind hier 5 bis 15 Minuten. Sie schreiben einfach drauf los. Das wichtigste dabei ist es, keinen Moment Inne zu halten. Das Schreiben nicht zu unterbrechen, sondern einfach alles, was Ihnen in den Sinn kommt nieder zu schreiben. Jeden Gedanken, jede Idee, so unsinnig es Ihnen auch erscheinen mag. Wenn Ihnen überhaupt nichts mehr einfallen will, dann können Sie auch einen Satz oder ein Wort immer wieder schreibend wiederholen, bis sich eine neue Idee meldet. So kommen am Ende Worte, Satzfragmente, ganze Sätze aufs Papier. Wichtig ist hier auch, dass sie weder auf die Grammatik noch auf die Zeichensetzung achten brauchen. Schreiben sie einfach los und vergessen sie alles, was mit Schreibregeln zu tun hat. Schreiben Sie auch gerne kreuz und quer über das Blatt oder über den Rand hinaus.

Wie hilft es?

Der Sinn dahinter ist leicht zu erraten. Dieses Schreiben verhindert, das Nachdenken über das, was wir schreiben. Verhindert die Zensur, untergräbt die Angst vor dem Blatt Papier oder auch zu hohe Erwartungen an sich selbst. Es ist kognitiv nicht gut möglich sich auf den Inhalt und die Form gleichzeitig zu konzentrieren. Wenn wir also kognitiv damit beschäftigt sind uns immer wieder klar zu machen, ja nicht mit dem Schreiben aufzuhören sondern weiter zu schreiben, so können wir nicht gleichzeitig darauf achten, was und das wir schreiben.

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Worauf ist zu achten?

Bitte, achten Sie grundsätzlich auf die Zeit. Es ist ratsam und sinnvoll sich immer vorher einen Zeitrahmen zu setzen. Dies ist gedacht als eine Art Selbstschutz. Es gibt Themen, die uns sehr Nahe gehen und in denen wir uns schnell verloren fühlen können. Ein zeitlicher Rahmen kann Gefühlen der Verlorenheit entgegen wirken. Wir können eine Pause machen oder für den Tag ganz mit dem Schreiben aufhören. Bitte, achten Sie auch beim Schreiben gut auf sich.

Das I-Tüpfelchen

Ganz besonders aufschlussreich für die eigene Person kann das Free Writing werden, wenn Sie es sich zur Gewohnheit machen, gleich morgens nach dem Aufwachen zu schreiben. In dem Moment, wo das Bewusstsein noch nicht ganz erwacht scheint, die Träume der Nacht uns noch nachhängen, können Bilder, Wahrnehmungen, Ideen, Gedanken zu Papier kommen, die wir zu einer späteren Tageszeit nicht mehr in dieser Form wieder geben könnten.

Methodische Zuordnung: Assoziative Schreibverfahren

Serpil Maglicoglu

Und hier die Seite als PDF zum herunterladen:

Anleitung für Free Writing

2 Gedanken zu „Free Writing

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